Was kann den Erholungseffekt eines Wochenendes am besten und am schnellsten zunichtemachen? Ganz klar, ein Blick in die Sch(w)undblätter der Nation und zwei sich zu Wort meldende Kapazitäten neudeutscher Geisteshaltung. Einer, der wahrscheinlich im stillen Kämmerlein davon träumt ein Quizmaster zu sein, ein anderer, der einmal mehr seine politische Bedeutungslosigkeit mit dem Surfen auf der Welle des Zeitgeistes unter Beweis stellt.
„Jetzt kann der demokratische Westen beweisen, dass er es besser kann als China. Können wir das?“, so fragt Richard Friebe im Berliner Qualitätsblättchen „Der Tagesspiegel“ und beweist damit sein Talent als direkte Konkurrenz zu Jauch und Konsorten, die, zu ihren Gunsten gesprochen, sich mit den gestellten Fragen noch nicht wagten, auf das Friebe-Niveau herabzusinken. Ab jetzt ist der Kampf gegen Sars-CoV-2 also ein Wettstreit der politischen Systeme und nicht, wie es der aufmerksame Beobachter des politischen Zeitgeists immer annahm, das Bekämpfen einer drohenden Pandemie mit allen wissenschaftlichen Mitteln, Erkenntnissen und Methoden.
Schließt man sich denn der grottigen Argumentation des Moderators an, dann kommt man allerdings nicht darum herum zu konstatieren, dass hierzulande, so die offizielle, also die veröffentlichte Meinung der Staatsmedien, kein Grund zur Panik besteht, denn man habe alles „unter Kontrolle“. Nebenbei bemerkt, was die herrschende Clique unter Kontrolle hat, kann man an der Gleichschaltung der Medienlandschaft sehen.
Sollte sich die Krankheit, wie derweil in Italien zu sehen, auch in Deutschland ausbreiten, dann dürfte bei uns Schluss mit „Kontrolle“ sein, denn die lieben Mitmenschen sind doch alle freie Individuen, die es sich nicht gefallen lassen würden, von der Regierung mit einer Ausgangssperre belästigt zu werden, sondern anstelle dessen lieber zwei Wochen später auf der Straße zusammenbrechen, bis dahin viele andere angesteckt haben und jetzt, in absoluter individueller Freiheit abkratzen. Leben und Sterben, so jedenfalls verstehe ich den Herren Journalisten Friebe, wird, wie derzeit so vieles in unserem Land, eine Frage der Ideologie.
Was mich zu Peter Tauber, dereinst CDU-Generalsekretär und jetzt drittklassiger Politdarsteller, zum zweiten Verderber meines Wochenbeginns führt. Der will jetzt, so in der Bild-Zeitung (leider Bezahlschranke) zu lesen, „mit Jesus Christus gegen toxische Männlichkeit kämpfen“ und dabei, quasi im Handumdrehen, „auch in der Bundeswehr […] das klassische Männerbild überwinden“, weil, so der wackere Nichtkombattant, ein „Kämpfer, der sich aufopfert und stirbt“ nicht sein Bild von einem Soldaten sei.
Abgesehen von Peterchens durchaus zeitgeistkonformen Gedankengängen dürften sich jedoch auch die Bürger nicht mehr darauf verlassen können, dass deutsche Soldaten sich für unser Land aufopfern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deutsche Kämpfer für das System Merkel ihr Leben riskieren würden. Das hieße ja, die Zeitblase Merkel noch weiter auszudehnen. Was für ein schrecklicher Gedanke. Der ist ja noch schlimmer als dieser, durch zwei Knallermänner versaute Wochenbeginn.