Ehrlich, mir ist es vollkommen schnuppe, welche Lebensplanung andere Leute haben. Mir geht es auch am Arsch vorbei, ob jemand Kinder haben möchte oder sich für ein Leben ohne Nachwuchs entscheidet. Es interessiert mich ebenfalls maximal peripher, was die Leute essen, trinken und wie sie ihr sonstiges Leben verbringen. Jedem das Seine und einen schönen Tag noch.
Leider werde ich jedoch derzeit von allen möglichen Personen, die ich noch nicht einmal persönlich kenne, im Zweifelsfall auch gar nicht kennenlernen möchte, über ihre privaten Einstellungen, ihre Lebensführung und ihre sonstigen Motivationen belästigt. Einer will sofort alle SUVs verbieten, ein anderer Flugreisen verbieten, der nächste möchte am liebten alle Nicht-Veganer ins Lager schicken, kurz, ein jeder hat sein spezielles Hassobjekt, dass er sich jetzt wagt, im Zuge der Klimahysterie zur Tagesordnung zu machen.
Manchmal jedoch schlägt dieses Objekt des Ressentiments wahre Purzelbäume. Sie glauben das nicht? Na dann einfach weiterlesen. Obwohl Deutschlands Frauen längst nicht mehr so viele Kinder gebären wie nötig wären, um den Generationenvertrag zu erfüllen, gleichzeitig aber in Afrika die Bevölkerungsexplosion dazu führt, dortiges überschüssiges Menschenmaterial nach Europa zu spülen, gibt es bei uns Menschen, die ihre private Meinung bezüglich des Gebärens von Kindern zum generellen Maßstab für andere machen wollen.
Verena Brunschweiger, Feministin und Autorin, geht es, wie vielen anderen auch, natürlich um das Überleben unseres Planeten. „Es geht um nichts weniger als die Rettung der Welt, zu der jeder beitragen sollte. Schließlich stehen wir kurz vor dem ökologischen Kollaps“, so sprach die Dame in der Neuen Osnabrücker Zeitung. Kollaps ja, aber wohl eher ein persönlicher, denn zu besagter Rettung, so „the guardian of the Planet“ Brunschweiger, gehört „der Verzicht auf die eigene Reproduktion“.
Welchen Gebrauch eine Frau von ihrem Unterleib macht, fällt ebenfalls in meine Kategorie des „ist mir egal“, doch ich will kurz einen Vergleich ziehen zwischen hier und dort. Hier, das ist die Freiheit, die jede Frau besitzt, um sich für oder gegen Kinder zu entscheiden. Hier, das ist gut so und dafür haben unsere Mütter und Großmütter lange gekämpft. Dort, das sind die Gegenden der Welt, in denen es für Frauen, sollten sie sich an Brunschweigers Eskapade des Gebär-Boykotts versuchen, schlimm ausgehen dürfte, denn dort heißt es eher Ruck Zuck, als „Liebling, mir ist heute nicht danach“ – Resultat? Eben dieses, nach Europa drängende Menschenmaterial.
Vielleicht sollte Frau Brunschweiger stante pede gen Afrika ziehen und dort ihre „Rettet den Planeten-Masche“ abziehen. Was würde „Dort“ wohl mit Frauen à la Brunschweiger geschehen? Jede Wette: Ruck Zuck…